Sonntag, 5. Juni 2011

[Rezension] Essen? Nein, danke!


"Essen? Nein Danke!"- Maureen Stewart

  • Taschenbuch: 160 Seiten 
  • Verlag: Ravensburger Buchverlag; Auflage: Neuauflage. (1. April 2009) 
  • Sprache: Deutsch 
  • ISBN-10: 9783473580866 
  • ISBN-13: 978-3473580866
  • Preis: 5,95 Euro
  • Buchreihe: Nein






Handlung
Der Roman handelt von der 14-jährigen Rebecca, die eine schwere Essstörung hat. Zu Beginn des Buches wiegt sie nur 40 Kilo, was für ihre Größe und ihr Alter eigentlich schon ziemlich wenig ist. Doch Rebecca findet sich zu dick. Sie muss abnehmen. Tag für Tag hungert sie, um Gewicht zu verlieren. Erst als sie eines Tages umkippt und im Krankenhaus landet, merken ihre Eltern, was los ist.
Im Krankenhaus trifft sie auf Shelly, die an Bulimie leidet. Die Mädchen freunden sich an und versuchen gemeinsam, die Betreuer im Krankenhaus auszutricksen.
Als Rebecca aus dem Krankenhaus entlassen wird, denken alle, dass sie das Schlimmste schon überstanden hat. Doch Rebecca denkt garnicht daran, wieder normal zu essen. Sie nimmt weiterhin ab, findet immer neue Methoden, um nicht zuzunehmen...bis sie eines Tages weniger wiegt, als je zuvor und ihr Leben ernsthaft in Gefahr ist.

Meine Meinung
Ich weiß nicht, wie ich anfangen soll. Ich wurde mit dem Roman, und vorallem mit den Charakteren darin, einfach nicht warm. Das Buch liest sich eher wie ein Bericht und es fiel mir schwer, Rebeccas Gedanken und ihre Handlungen nachzuvollziehen. Natürlich ist es schwierig, sich in essgestörte Menschen einzufühlen, wenn man noch nie unter einer solchen Krankheit gelitten hat. Aber ich habe schon einige Romane in diese Richtung gelesen und hatte bis jetzt eigentlich kein Problem damit.
Hier schafft es die Autorin einfach nicht richtig, mich zu überzeugen. Ich verstehe nicht wirklich, warum Rebecca so hungert. Natürlich: ihre Eltern beachten sie nicht so, wie ihre jüngeren Geschwister. Ausserdem leidet sie ganz offensichtlich unter schlimmen Zwängen, die im Laufe des Romans immer stärker werden. Das spiegelt sich dann auch in ihrem Essverhalten wider: Dann legt sie z.B. Nummern- oder Farbtage ein, in denen sie beispielsweise nur Lebensmittel isst, die orange sind oder ihr Essen in acht Teile schneidet, achtmal kaut oder acht Schlücke trinkt. Aber wie genau sich diese Magersucht und auch die Zwänge entwickelt haben, das wird einfach nicht deutlich.
Ausserdem konnte ich auch das Verhalten von Rebeccas Vater oft nicht verstehen. Zum Beispiel die Tatsache, dass er ihr öfters wütend vorgeworfen hat, sie würde sich nur zu Tode hungern wollen, damit sie Aufmerksamkeit bekommt und sich alles nur um sie dreht. Ich meine...seine Tochter ist ganz offensichtlich krank und er spielt das alles einfach runter.
Aber ich fand nicht alles schlecht. An sich wurde nämlich gut beschrieben, wie Rebecca alles erdenkliche versucht, um nicht essen zu müssen. Auch dass sie sich bestimmte Ziele steckt, und wenn sie sie erreicht, denkt sie, dass es noch nicht reicht...das zeigt auch gut, wie es immer schlimmer wird. Sie denkt, sie hat ihr Leben unter Kontrolle, dadurch dass sie ihr Gewicht kontrollieren kann. Das alles hätte mir auch gut gefallen...wenn es etwas emotionaler und einfühlsamer beschrieben wäre. An sich ist der Roman aber sehr einfach und flüssig geschrieben, und lässt sich dadurch auch gut und schnell lesen.

Fazit
"Essen? Nein, danke!" hat zwar einige gute Ansätze geliefert, es fiel mir aber schwer mich in Rebecca einzufühlen und sie zu verstehen. Trotzdem hat der Roman mich für kurze Zeit ganz gut unterhalten und daher vergebe ich 2,5 von 5 Sterne.

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