Samstag, 25. Juni 2011

[Rezension] Zeitreisen für Anfänger


 
"Zeitreisen für Anfänger"-Sharon Griffiths

  • Taschebuch: 415 Seiten
  • Verlag: Fischer (Tb.), Frankfurt; Auflage: 1 (5. Mai 2011) 
  • Sprache: Deutsch 
  • ISBN-10: 3596183936 
  • ISBN-13: 978-3596183937 
  • Preis: 9,99 Euro 
  • Buchreihe: Nein





Inhalt
Rosie Harford ist eine junge, emanzipierte Frau. Sie arbeitet bei der Zeitung "The News" und führt eine Beziehung mit Will, ihrem Kollegen. Doch als Will sie fragt, was sie wirklich von der Beziehung erwartet und wie sie ihre gemeinsame Zukunft sieht, weiß Rosie nicht, was sie antworten soll. Sie ist doch mit ihren 26 Jahren noch viel zu jung, um sich an einen Mann zu binden! Ausserdem hat sie noch so viel vor und möchte Karriere machen. Und überhaupt...ist der kindische Will überhaupt der Richtige für sie?
Doch das sind nicht die einzigen Probleme von Rosie, denn als sie für eine Reportage über eine neue Fernsehserie berichten soll, fällt sie in Ohnmacht und landet irgendwie in den fünziger Jahren.
Zunächst denkt sie, dass alles noch zu der Serie gehört, über die sie schreiben sollte, doch nach und nach wird klar: Sie ist wirklich in der Zeit zurückgereist. Aber wie ist das möglich? Als sie dann auch noch in der Redaktion einen Mann namens Billy trifft, der zufällig genauso aussieht und sich verhält wie Will, wird ihr klar: Sie liebt Will über alles und möchte den Rest ihres Lebens mit ihm verbringen. Doch in den Fünfzigern ist Billy verheiratet und hat drei Kinder, und obwohl er sich von der selbständigen Rosie angezogen fühlt, würde er für sie nie seine Familie verlassen. Rosie ist am verzweifeln und sucht nach einem Ausweg...wie kommt sie nur zurück in ihr altes Leben?

Meine Meinung
Zu Beginn hatte ich etwas Schwierigkeiten mit dem Buch, da es meiner Meinung nach ziemlich lange gedauert hat, bis die Geschichte wirklich losging. Ausserdem hat Rosie die Tatsache, dass sie in den Fünzigern gelandet ist sehr lange geleugnet und alles auf die TV-Show geschoben. Wenn ich plötzlich in die Vergangenheit reisen würde, würde ich es zunächst natürlich auch nicht glauben und versuchen, eine plausible Erklärung zu finden. Doch irgendwann waren die Beweise einfach so überzeugend, dass man es wirklich glauben musste.
Als ich dann aber in der Geschichte drin war, hat sie mir eigentlich ganz gut gefallen.
Besonders interessant, fand ich natürlich die Informationen zum Leben in den fünziger Jahren. Stellt euch mal ein Leben ohne Computer, Handys und Internet, ja teilweise sogar ohne richtigen Strom oder warmes Wasser vor! Für die verwöhnte Rosie ist alles neu und es fällt ihr schwer sich anzupassen. Toll herausgearbeitet war auch die Rolle der Frau zu dieser Zeit, denn damals waren die Geschlechter nicht gleichgestellt. So darf Rosie beispielsweise in einer Bar nichts bestellen, weil sie ohne männliche Begleitung da ist oder sie muss sich den aufdringlichen, lüsternen Blicken der Männer in ihrer Redaktion stellen. Was Rosie alles erlebt, empört den Leser, der das alles garnicht gewohnt ist.
Das das Leben und Arbeiten sich wirklich so sehr von heute unterscheidet, ist unglaublich. Und man ist verwundert, wie viel sich in den letzten Jahrzehnten im technischen und gesellschaftlichen Bereich verändert hat.
Einige Kritikpunkt hätte ich allerdings noch: Rosie hat zu Beginn sehr große Zweifel an der Beziehung mit Will, doch kaum ist sie ein paar Stunden in den fünfziger Jahren wird ihr sofort bewusst, wie sehr sie ihn liebt. Das eine so große Unsicherheit schon nach so kurzer Zeit verschwindet, erscheint mir etwas unrealistisch. Und auch die ganzen Passagen, in denen sie sich wünscht, ihn Wills Armen zu liegen und mit ihm zusammen zu sein, erscheinen mir daher etwas übertrieben.
Ausserdem empfand ich die Auflösung zum Ende hin als etwas zu gezwungen, so als ob die Autorin unbedingt zu Schluss kommen wollte. Trotzdem fügt sich alles ganz gut zusammen und ergibt Sinn.

Fazit
"Zeitreisen für Anfänger" ist ein interessanter Frauenroman, der zu Nachdenken anregt. Trotz einiger Kritikpunkte, hat mir das Buch ganz gut gefallen und ich empfehle es besonders denen weiter, die an den 50er Jahren in England interessiert sind, da man viel darüber erfährt. Es ist keinenfalls ein Roman, den man gelesen haben muss, aber er ist aufjedenfall unterhaltsam. Vom Humor her gibt es sicherlich bessere Romane in diese Richtung, da ich wirklich selten etwas im Buch als besonders lustig empfand, jedoch ist der Schreibstil ziemlich locker und einfach, sodass das Buch schnell durchgelesen ist. Insgesamt vergebe ich daher 3 von 5 Sterne.

2 Kommentare:

  1. Tolle Rezension. Ist bestimmt sehr interessant mal was von früher zu erfahren. Bestimmt ein gutes Buch für zwischendurch :)
    LG
    Lisa-Marie

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  2. Hallo Belle,
    ich habe ein Award für dich

    http://lisas-monas-lesewelt.blogspot.com/2011/06/2-award.html

    Liebe Grüße
    Lisa-Marie

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