Mittwoch, 27. Juli 2011

[Rezension] Totenmädchen

"Totenmädchen"- Mary Hooper


  • Taschenbuch: 320 Seiten
  • Verlag: cbj (18. April 2011)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3570400727
  • ISBN-13: 978-3570400722
  • Preis: 7,99 Euro
  • Buchreihe: Nein








Inhalt
Im Jahre 1650 in Oxford wird die 16-jährige Hausmagd Anne Green wegen Unzucht und Kindestötung zum Tode am Strang verurteilt. Das sie von Neffen ihres Herren geschwängert und sitzengelassen wurde, hat ihr bis auf ihre Familie niemand glauben wollen. Und auch, dass sie nicht Schuld am Tod ihres Kindes war, hat vor Gericht niemanden interessiert.
Nach ihrem Tod wird ihre Leiche für eine Sektion freigegeben, um neue medizinische Erkenntnisse zu erlangen. Im Hause eines Apothekers versammeln sich viele Ärzte und junge Medizinstudenten, um bei diesem bedeutenden Ereignis dabei zu sein.
Unter den Anwesenden ist auch der stotternde Student Robert, der als erster bemerkt, dass etwas mit Annes Leiche nicht stimmt: ihre Augenlieder flackern. Aber das kann doch garnicht sein, schließlich hing sie über eine halbe Stunde am Strang...kann sie das wirklich überlebt haben?

Meine Meinung
Ich habe dieses Buch gekauft, weil ich soviele tolle Rezensionen dazu gelesen habe, dass ich einfach nicht widerstehen konnte. Und ich muss sagen: ich wurde nicht enttäuscht! Das Buch hat mir wirklich gut gefallen und Mary Hooper versteht es gut, historische Romane so zu schreiben, dass sie nicht langweilig oder schwer zu lesen sind.
Die Geschichte wird abwechselnd aus Annes und Roberts Sicht erzählt, sodass man sowohl etwas über Annes Leben und ihre Verurteilung erfährt, als auch über die Ereignisse beim Apotheker während der geplanten Sektion. Anne erwacht zu Beginn des Buches in völliger Dunkelheit, ohne sich bewegen zu können. Sie weiß nicht, wo sie ist, und ob sie tot ist, doch nach und nach erinnert sie sich wieder an das, was passiert ist und sie beginnt ihre gesamte Geschichte zu erzählen: wie sie zu dem Haus von Sir Thomas Reade kam und dort auf seinen Neffen Geoffrey traf. Wie sie seinen Versprechen von einem besseren Leben glaubte und sich von ihm verführen ließ...und letztendlich doch sitzengelassen wurde.
Die ganze Zeit wechselten meien Gefühle von Mitleid für Anne und ihre schwierige Sitation zu Wut auf all die Ungerechtigkeit, die ihr zuteil wurde. Anne war mir von Anfang an sympathisch, auch wenn sie naiv und leichtgläubig war, so konnte ich sie trotzdem gut leiden. Sie war jung und ließ sich von der Aussicht auf eine luxuriöse Zukunft blenden, das kann man ihr nicht verüblen, schließlich kam sie von einer armen Bauernfamile und musste von klein auf viel arbeiten.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen und hat mich vollends überzeugt. Er war flüssig und ließ sich gut lesen, trotzdem war er nicht zu schlicht, sondern total schön. Die Kapitel waren gut aufgeteilt und nicht zu lang oder zu kurz.
Was mir ebenfalls gut am Buch gefallen hat, waren die Beschreibungen des Lebens in der damaligen Zeit, als noch die alte Ständerordnung galt und der Adel so ziemlich überall Vorteile hatte und so ziemlich alles und jeden bestechen konnte. Auch die Zustände in den Gefängnissen waren wirklich schrecklich, besonders wenn man bedenkt, dass das ja wirklich früher so war.
Und zuletzt noch eine Sache, die ich natürlich erwähnenswert ist: Die Geschichte, die hier von Mary Hooper erzählt wird, basiert auf einer wahren Begebenheit. Anne Green hat wirklich existiert und ihre Leben wurde bestmöglich von der Autorin recheriert, um dann dieses Buch zu schreiben. Am Ende des Buches blieben bei mir zwar noch einige Fragen offen, allerdings konnten diese größtenteils duch ein Nachwort der Autorin geklärt werden. Auch die Worterklärungen, die am Ende des Romans zu finden sind, fand ich sehr hilfreich, weil man manche Begriffe vielleicht nicht kennt oder Hintergrundinformationen dazu benötigt.

Fazit
"Totenmädchen" ist ein überzeugender historischer Jugendroman, der mir sehr gut gefallen hat. Sowohl die Geschichte, als auch der Schreibstil war toll und ich kann das Buch nur allen weiterempfehlen, auch wenn sie eigentlich andere Genre bevorzugen. Es war zwar mein erster Roman von Mary Hooper, wird aber sicherlich nicht der letzte bleiben! 5 von 5 Sterne, die sich das Buch wirklich verdient hat.

3 Kommentare:

  1. Das Buch klingt wirklich gut. Deine Rezension hat mir sehr gefallen ,war echt gut geschrieben. Grade weil es auf einer wahren Begebenheit basiert, interessiert es mich nochmehr. Denn dann liest man das Buch auch nochmal ganz anders.
    Lg, Lisa ;)

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  2. Das Buch will ich auch unbedingt lesen. Du liest voll tolle Bücher in letzter Zeit :) Schöne Rezension. Liebe Grüße, Diti

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  3. Lese das Buch auch und bin bis jetzt schwer begeistert.
    Hätte nicht gedacht das mich das Thema so fesseln würde.
    LG Jessi

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